Mit dem Bau der k. k. privilegierten Kaiserin-Elisabeth-Bahn in den Jahren 1856-1858 - der heutigen Westbahn - wurde Purkersdorf, das erst 1849 eine selbstständige Ortsgemeinde geworden war, an das Nahverkehrsnetz der Haupt- und Residenzstadt Wien angebunden. Dank seiner Grünlage am Rande des Wienerwaldes entwickelte sich der Ort rasch zu einer beliebten Sommerfrische für wohlhabende Wiener Bürger- und Adelsfamilien und es entstandenen zahlreiche neue Villen- und Wohnvierteln an den Hängen des Wientals.
Schon 1868 war ein Verschönerungs-Comité in Purkersdorf aktiv geworden, das auf Grund der sich ausweitenden Aktivitäten 1873 in den offiziellen Verschönerungs- und Fremdenverkehrsvereines der Wienerwaldstadt Purkersdorf (VFV) umgewandelt wurde. Dieser gemeinnützige Verein gab bereits im Jahr darauf dem k. k. Militärgeographischen Institut den Auftrag, den vorliegenden „Detail-Plan von Purkersdorf“ auszuarbeiten und in mehrfarbiger Lithographie zu drucken. Mit der Ausführung des Auftrages wurde einer der technischen Beamten des Institute Emanuel Czerny betraut, der mit Hilfe der neuesten Katastralmappe, die er nach wiederholten Begehungen des Geländes revidierte. Das Ergebnis war schließlich die Reinzeichnung für die Karte im Verhältnis von 1 Wiener Zoll zu Wiener 80 Klafter, das entspricht einem Maßstab von 1:5 760. Das Blatt zeigt nicht zwar das dichte Wegenetz in der Umgebung Purkersdorfs, das vor allem für die Spaziergänger von Bedeutung war, beschränkt sich aber bei der Gebirgsdarstellung auf einzelne Höhenangaben und Böschungsschraffen im Bereich einzelner Bachgräben. Es gibt auch genaue Auskunft über die Bewuchs- und Nutzungsflächen sowie über die Arten der Gebäude (mit unterschiedlichen Farbsignaturen wird zwischen gemauerten und aus Holz errichteten Bauwerken unterschieden). Besonders auffällig ist auch die isolierte Position des Bahnhofes (heute Station Unterpurkersdorf), der auf Grund der von der Landgräfin Fürstenberg betriebenen Änderung der Streckenführung, gut einen Kilometer vom Ortszentrum entfernt errichtet wurde.
Gerhard Holzer
Quellen und weiterführende Literatur:
Albin AXMANN, Purkersdorf von A bis Z (Purkersdorf 1980).
Friedrich WINNA, 850 Jahre Purkersdorf (Purkersdorf 1980).
http://verschoenerungsverein.puon.at/, eingesehen am 24.04.2018.
https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/?tx_gdl_gdl%5Bort%5D=2509, eingesehen am 24.04.2018.
Kommentare (1)
Melden Sie sich an um einen Kommentar hinzuzufügen
Diese Karte besitzt im großen JPG-Format die Abmessungen 8.192 : 5.000, also 1:1,6384
In GeoTiff betragen die Maße 25,557 : 13.995, also 1:1,826 Die gleichen Proportionen ergeben sich auch beim kleinen JPG-Format.
Diese Proportionen erscheinen mir korrekt. Anscheinend ist das große JPG-Bild zu hoch. Besten Dank im Voraus für die Klärung, Fritz Lange, f.lange1@drei.at