Die topographische Karte Erzherzogthum Österreich (Maßstab ca. 1:1,000.000) reicht von Böhmen und Mähren im Norden bis zu den Hohen Tauern im Süden und vom östlichen Tirol im Westen bis nach Pressburg im Osten und beinhaltet somit die heutigen österreichischen Bundesländer Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien. Sie erschien 1830 in dem Wiener Schulbuchverlag Schulbücher-Verschleiss-Administration (heute Österreichischer Bundesverlag), der sich ab 1811 vor allem auf die Publikation von Schulbüchern konzentrierte.
Das Hauptziel der Karte bestand wohl in der Visualisierung der nieder- und oberösterreichischen Viertel, die durch rote Linien voneinander getrennt werden. Zudem ist jedes Viertel mit einer römischen Zahl benannt worden, wobei I für Viertel Unter dem Wiener Wald, II für Viertel Ober dem Wiener Wald, III für Viertel Unter dem Manhartsberg, IV für Viertel Ober dem Manhartsberg, V für Mühl Viertel, VI für Traun Viertel, VII für Hausruck Viertel, VIII für Inn Viertel und IX für den Salzburger Kreis stehen. Die Darstellung des Geländes erfolgte in Raupenmanier. Gitterlinien sind vorhanden. Am Kartenrand sind die geographischen Längen und Breiten in 1°-Schritten benannt worden. Ausgangspunkt für die Längenzählung ist die Kanareninsel Ferro.
Petra Svatek
Quellen und weiterführende Literatur:
Johannes DÖRFLINGER, Die österreichische Kartographie im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Privatkartographie zwischen 1780 und 1820. Band 2, Österreichische Karten des frühen 19. Jahrhunderts, Wien 1988.
Ingrid KRETSCHMER, Von der Zweiten Landesaufnahme (1806) bis zur Gegenwart (2004), in: Ingrid KRETSCHMER, Johannes DÖRFLINGER, Franz WAWRIK, Österreichische Kartographie. Von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert (Wiener Schriften zur Geographie und Kartographie 15), Wien 2004, 169-289.
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